Pflegetagegeld

  • Schließt die Versorgungslücke bei Pflegebedürftigkeit
  • Flexible Verwendung bei Auszahlung
  • Staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung als kostengünstige Alternative

Das Pflegetagegeld bietet eine flexible finanzielle Absicherung im Pflegefall und hilft dabei, die Lücke zwischen den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung und den tatsächlichen Pflegekosten zu schließen.

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Pflegegeld

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Alles was Sie über das Thema „Pflegetagegeld“ wissen müssen!

Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Das bedeutet auch, dass immer mehr Männer und Frauen im Alter auf Pflege angewiesen sind. Die gesetzliche Pflegeversicherung als Pflegepflichtversicherung übernimmt nur die Kosten für die grundlegenden Pflegeleistungen. Wer seine Pflegebedürftigkeit absichern und die Pflegelücke schließen möchte, kann eine Pflegetagegeldversicherung oder Pflegemonatsgeldversicherung als private Pflegezusatzversicherung abschließen. Die Pflegetagegeldversicherung deckt die Pflegekosten ab, die nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen werden. Sie zahlt im Versicherungsfall ein Pflegetagegeld, das nicht zweckgebunden ist. 

Was ist Pflegetagegeld?

Was ist Pflegetagegeld?

Eine Pflegetagegeldversicherung sichert das private Pflegerisiko ab. Um die vereinbarte Versicherungsleistung als Pflegetagegeld zu erhalten, muss die pflegebedürftige Person den Nachweis der Pflegebedürftigkeit erbringen. Ein solcher Nachweis kann vom behandelnden Arzt, aber auch von einem Gutachter des medizinischen Dienstes der Krankenkasse ausgestellt werden. Wird ein Pflegegrad festgestellt, besteht Pflegebedürftigkeit.

Die Pflegetagegeldversicherung zahlt bei Pflegebedürftigkeit das Pflegetagegeld als fest vereinbarte Geldleistung für jeden Pflegetag aus. Es wird unabhängig von den tatsächlichen Belastungen durch die Pflege gezahlt.

Das Pflegetagegeld ist nicht zweckgebunden. Im Pflegefall kann der Versicherte das Geld nach eigenem Ermessen verwenden, beispielsweise für Assistance Leistungen durch einen Pflegedienst oder für die Laienpflege durch Familienangehörige oder Freunde. Pflegegeld aus der gesetzlichen Pflegeversicherung ist in seiner Höhe abhängig vom Pflegegrad und wird für Pflegegrad 2 – 5 gewährt. Auch hier können pflegebedürftige Personen selbst entscheiden, wofür sie es verwenden.

Der Pflegetagegeld-Rechner im FinanzPlaner Online

Versorgungslücke im Falle einer Pflegebedürftigkeit und benötigtes Pflegetagegeld berechnen.

Pflegetagegeldversicherung als private Pflegezusatzversicherung

Pflegetagegeldversicherung als private Pflegezusatzversicherung

Eine Pflegetagegeldversicherung ist eine private Pflegezusatzversicherung. Der Versicherungsnehmer legt beim Vertragsabschluss einen monatlichen Betrag fest, den er in die Versicherung einzahlt. Tritt Pflegebedürftigkeit ein, bekommt der Versicherungsnehmer das vorher vereinbarte Pflegetagegeld ausgezahlt, nachdem er den Nachweis über die Pflegebedürftigkeit erbracht hat. Welcher Betrag monatlich in die Versicherung eingezahlt wird und in welcher Höhe das Pflegetagegeld gezahlt wird, hängt von der vereinbarten Versicherungspolice ab.

Pflege-Bahr als staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung

Pflege-Bahr als staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung

Pflege-Bahr ist eine Sonderform der privaten Pflegezusatzversicherung und wird seit 2013 angeboten. Diese Pflegezusatzversicherung wurde nach dem früheren Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) benannt. Die Versicherten müssen für die drohende Lücke aus staatlicher Pflegeversicherung und den tatsächlich benötigten Leistungen vergleichsweise wenig bezahlen. Pflege-Bahr steht für jeden Erwachsenen zur Verfügung, wenn er nicht bereits Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung bezieht.

Pflege-Bahr ist durch einige Besonderheiten gekennzeichnet:

  • Bereits ab Pflegegrad 1 wird ein Pflegetagegeld ausgezahlt. Es beträgt bei Pflegegrad 1 mindestens 60 Euro im Monat und bei Pflegegrad 5 mindestens 600 Euro im Monat
  • Die Versicherung kann unabhängig vom Gesundheitszustand des Antragstellers abgeschlossen werden. Versicherer dürfen keine Leistungsausschlüsse vornehmen oder Risikozuschläge vereinbaren.
  • Der monatliche Mindestbeitrag liegt bei 10 Euro. Darüber hinaus wird ein gesetzlicher Zuschuss von 5 Euro im Monat gewährt.
  • Beim Bezug einer Grundsicherung oder Sozialhilfe kann der Vertrag bis zu drei Jahren beitragsfrei gestellt werden und dann wieder in Kraft treten.
  • Die Beitragshöhe ist abhängig vom Eintrittsalter des Antragstellers. Gesundheitszustand und Geschlecht sind nicht relevant. Eine Gesundheitsprüfung erfolgt beim Abschluss von Pflege-Bahr nicht immer.
  • Das vereinbarte Pflegetagegeld darf die Höhe der Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, die abhängig vom Pflegegrad gezahlt werden, nicht übersteigen.
  • Bei der Pflegetagegeldversicherung mit staatlicher Förderung gilt eine Wartezeit von maximal fünf Jahren. Die Leistungen werden erst nach Ablauf der Wartezeit gewährt. Tritt die Pflegebedürftigkeit als Folge eines Unfalls ein, entfällt die Wartezeit.

Monatliche Einzahlungsbeiträge bei der Pflegetagegeldversicherung

Monatliche Einzahlungsbeiträge bei der Pflegetagegeldversicherung

Handelt es sich nicht um die staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung, kann der Antragsteller selbst entscheiden, welchen monatlichen Beitrag er in die Pflegetagegeldversicherung einzahlt. Die monatlichen Beiträge können umso geringer ausfallen, je jünger und gesünder der Antragsteller ist. Sie sind auch abhängig davon, in welcher Höhe das Pflegetagegeld vereinbart wird. Wer auch bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit einen hohen Lebensstandard beibehalten möchte, kann die Beiträge entsprechend hoch wählen.

In der Regel führen die Versicherer vor dem Abschluss der Versicherung eine Gesundheitsprüfung durch. Oft reicht es aus, wenn der Antragsteller Fragen zu seinem Gesundheitszustand beantwortet. Nicht immer werden die behandelnden Ärzte über den Gesundheitszustand des Antragstellers befragt.

Die Gesamtdauer der Einzahlungsjahre erhöht sich bei einem frühzeitigen Versicherungsbeginn. Das führt auch zu einer höheren Beitragssumme im Laufe der Zeit. Wer frühzeitig eine Pflegetagegeldversicherung abschließt, zahlt möglicherweise auch dann noch, wenn er bereits im Rentenalter ist. Wird er nicht pflegebedürftig, bekommt er keine Leistungen aus der Versicherung. Es kann daher gerade für jüngere Menschen sinnvoll sein, zu prüfen, ob eine Pflegetagegeldversicherung tatsächlich die beste Wahl ist. Eine andere Geldanlage kann möglicherweise vorteilhafter sein, wenn jemand, der aktuell im Berufsleben steht, auch im Alter einen hohen Lebensstandard pflegen möchte.

Ein entscheidender Nachteil einer Pflegetagegeldversicherung besteht darin, dass die versicherte Person bei einer Kündigung der Versicherung kein Geld zurückerhält. Es gibt keinen Rückkaufswert, wie das bei einer Lebensversicherung der Fall ist.

Auch dann, wenn der Versicherte zum Pflegefall wird, können einige Anbieter dennoch weiterhin Versicherungsbeiträge erheben. Einige Anbieter vereinbaren auch eine Dynamik der Beiträge. Das bedeutet, dass sie die Beiträge im gesetzlichen Rahmen erhöhen können, wenn die Preise allgemein steigen. Die Leistungen im Pflegefall müssen sich jedoch nicht automatisch erhöhen.

Der Versicherte kann bei einer Inflation entscheiden, ob er sein vereinbartes Pflegetagegeld erhöhen möchte. Er bekommt dann ein entsprechendes Angebot vom Versicherer. Das ist mit einer Erhöhung der monatlichen Beiträge verbunden.

Der Pflegetagegeld-Rechner im FinanzPlaner Online

Versorgungslücke im Falle einer Pflegebedürftigkeit und benötigtes Pflegetagegeld berechnen.

Auszahlung von Pflegetagegeld

Auszahlung von Pflegetagegeld

Im Pflegefall erhält der Versicherte in jedem Monat das Pflegetagegeld ausgezahlt. Wie hoch das Pflegetagegeld ist, wird in der Regel beim Abschluss der Versicherung vereinbart. Wird beispielsweise ein Pflegetagegeld von 50 Euro vereinbart, liegt die monatliche Auszahlung bei 1.500 Euro. Eine Dynamik für ein höheres Pflegetagegeld kann schon beim Abschluss der Versicherung, aber auch später vereinbart werden.

Das Pflegetagegeld kann in seiner Höhe auch gestaffelt werden. Eine Staffelung kann abhängig vom Pflegegrad vereinbart werden. Bei Pflegegrad 1 ist die monatliche Leistung nur gering, doch kann sie ab Pflegegrad 2 steigen. Die Leistung kann auch ab Pflegegrad 2 für alle Pflegegrade konstant sein.

Steigen die Pflegekosten, reicht das Pflegetagegeld möglicherweise nicht mehr aus, um die Versorgungslücke zu schließen. Die Lücke ist nur schwer kalkulierbar. Wird Dynamik vereinbart, können die steigenden Kosten für die Pflege besser gedeckt werden.

Pflegetagegeldversicherung oder Pflegemonatsgeld-Versicherung

Pflegetagegeldversicherung oder Pflegemonatsgeld-Versicherung

Eine Pflegetagegeldversicherung kann auch eine Pflegemonatsgeld-Versicherung sein. Im Pflegefall wird das Geld nicht täglich, sondern monatlich ausgezahlt. Beim Versicherungsabschluss muss nicht immer ein Tagegeld vereinbart werden. Es ist auch möglich, ein Pflegemonatsgeld zu vereinbaren. Auch beim Pflegemonatsgeld wird die Lücke berücksichtigt, die geschlossen werden muss, um die Kosten für die Pflege zu decken. Mit dem Pflegemonatsgeld werden in jedem Monat dieselben Leistungen an den Versicherten gezahlt, wenn der Pflegefall eintritt. Das Pflegemonatsgeld wird immer für den gesamten Monat gezahlt, auch dann, wenn die Pflegebedürftigkeit erst in der Mitte des Monats eintritt.

Wurde Dynamik abhängig vom Pflegegrad vereinbart und wird im laufenden Monat ein höherer Pflegegrad festgestellt, bekommt der Pflegebedürftige für den gesamten Monat das höhere Pflegemonatsgeld.

Eine Pflegetagegeldversicherung kann sich von der Pflegemonatsgeld-Versicherung darin unterscheiden, dass bei der echten Pflegetagegeldversicherung das vereinbarte Tagegeld immer mit den Tagen des jeweiligen Monats multipliziert wird. Die monatliche Auszahlung hängt dann davon ab, wie viele Tage ein Monat hat. Bei der Pflegemonatsgeld-Versicherung wird in jedem Monat der gleiche Betrag ausgezahlt, unabhängig davon, wie viele Tage ein Monat hat.

Tarife in der Pflegetagegeldversicherung oder Pflegemonatsgeld-Versicherung:

Einige Versicherungsunternehmen bieten in der Pflegetagegeldversicherung oder Pflegemonatsgeld-Versicherung unterschiedliche Tarife an. Neben einem Basistarif mit den grundlegenden Leistungen kann auch ein Premium-Tarif gewählt werden.

Je nach Versicherer können Premium- oder Komfort-Tarife unterschiedliche Leistungen enthalten, beispielsweise:
  • eingebauter Inflationsschutz bereits beim Abschluss der Versicherung
  • Nachversicherungsgarantie ohne erneute Gesundheitsprüfung, um den Tarif an die aktuelle Lebenssituation anzupassen, z. B. bei Heirat, Scheidung oder höherem Einkommen
  • Verzicht auf Wartezeiten
  • weltweiter Schutz, bei dem das Geld auch ausgezahlt wird, wenn sich die versicherte Person im Ausland aufhält
  • Assistance-Leistungen mit Unterstützung im Pflegefall
Es ist nicht immer sinnvoll, einen Premium-Tarif zu wählen. Die Premium-Tarife sind mit höheren Beiträgen verbunden. Wichtig ist daher, genau zu überlegen, welche Leistungen im Pflegefall tatsächlich benötigt werden.

Vorteile von Pflegetagegeldversicherungen:

Eine Pflegetagegeldversicherung oder Pflegemonatsgeld Versicherung hat Vorteile. Im Pflegefall kann die pflegebedürftige Person das ausgezahlte Geld frei verwenden. Das Geld kann beispielsweise für die stationäre Pflege, teilstationäre Pflege oder ambulante Pflege, aber auch für die Nachbarn, Freunde oder Familienangehörigen genutzt werden, die in die Pflege involviert sind.

Die Beiträge sind günstiger als bei einer Pflegerentenversicherung, bei der kein Pflegetagegeld oder Pflegemonatsgeld, sondern eine vorher vereinbarte Pflegerente ausgezahlt wird.

Nachteile von Pflegetagegeldversicherungen:

Pflegetagegeldversicherungen haben nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Auf Dauer ist eine solche Versicherung mit hohen Kosten aufgrund der Beiträge verbunden. Bei der Kündigung der Versicherung oder wenn die Pflegebedürftigkeit nicht eintritt, wird kein Geld ausgezahlt. Die Pflegetagegeldversicherung dient der Pflegevorsorge, falls die Person pflegebedürftig wird. Eine Rückzahlung der Beiträge an die Erben ist nicht möglich, so wie das bei einer Risikolebensversicherung der Fall ist.

In den meisten Fällen erfolgt vor dem Abschluss der Versicherung eine Gesundheitsprüfung. Liegt beim Versicherungsabschluss bereits eine chronische Krankheit vor oder bestehen andere gesundheitliche Risiken, kann das teuer werden. Eine Alternative zu einer privaten Pflegeversicherung ist die staatlich geförderte Pflegeversicherung, bei der keine Gesundheitsprüfung erfolgen muss und die durch günstige Beiträge gekennzeichnet ist.

Vergleich der Leistungen der verschiedenen Versicherer

Vergleich der Leistungen der verschiedenen Versicherer

Pflegetagegeldversicherungen unterscheiden sich bei den Versicherern in ihren Leistungen, aber auch in den Beiträgen und Tarifen. Wer eine solche Versicherung abschließen möchte, sollte zuvor genau überlegen, was er tatsächlich benötigt und in welcher Höhe er die Versicherungslücke schließen möchte. Eine Versicherung mit staatlicher Förderung kann mitunter sinnvoller sein als eine private Versicherung, die nicht staatlich gefördert wird. Der Vergleich der Pflegetagegeldversicherungen informiert über die verschiedenen Leistungen, Tarife und Besonderheiten.

Wer den Abschluss einer solchen Versicherung plant, sollte auf die folgenden Aspekte achten:
  • Gibt es eine Wartezeit und wie lang ist sie?
  • Werden Sonderzahlungen beim erstmaligen Eintritt der Pflegebedürftigkeit gewährt?
  • Welcher Nachweis ist bei Pflegebedürftigkeit erforderlich?
  • Ist eine Dynamik der Beiträge und Leistungen Bestandteil des Vertrags?
  • Wird das Geld auch gezahlt, wenn die pflegebedürftige Person ihren Wohnsitz ins Ausland verlagert?
  • Werden die Pflegeleistungen auch bei Krankenhausaufenthalten gezahlt?

Alternativen zu Pflegetagegeldversicherungen

Alternativen zu Pflegetagegeldversicherungen

Nicht immer muss es eine Pflegetagegeldversicherung sein. Wer eine Pflegevorsorge sucht, kann auch eine andere private Pflegeversicherung abschließen, wenn die Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung nicht ausreichen. Eine Alternative sind Pflegetagegeldversicherungen, die staatlich gefördert werden.

Weitere Alternativen stellen Pflegekostenversicherungen und Pflegerentenversicherungen dar. Eine Pflegekostenversicherung kann die Versorgungslücke schließen, wenn die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreicht. Sie übernimmt jedoch nur die tatsächlichen Pflegekosten. Eine Pflegerentenversicherung zahlt eine Pflegerente aus, doch ist sie mit höheren Beiträgen verbunden.

Fazit

Fazit

Die Pflegetagegeldversicherung stellt eine wichtige private Pflegevorsorge dar, um im Pflegefall nicht in finanzielle Engpässe zu geraten. Sie bietet durch flexible Auszahlungsmöglichkeiten die Möglichkeit, individuell auf den eigenen Pflegebedarf zu reagieren und ermöglicht eine optimale Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung.