Fonds

  • Durch breite Risikostreuung für verschiedene Anleger geeignet.
  • Verschiedene Fondsarten und Anlageklassen ermöglichen individuellen Investmentstrategien.
  • ETFs als beliebte Alternative zu aktiv gemanagten Fonds.

Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie mit Fonds und ETFs Ihr Vermögen sicher und gewinnbringend anlegen können.

Alle Inhalte im Überblick

Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen und Indizes

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Alles was Sie über Fonds und ETFs wissen müssen.

Sowohl Unternehmen als auch private Anleger und Anlegerinnen können in Fonds investieren. Fonds sind dadurch gekennzeichnet, dass sie verschiedene Wertpapiere enthalten und daher eine gute Streuung bieten. Ähnlich wie bei Aktien handelt es sich um spekulative Geldanlagen, doch aufgrund der besseren Risikostreuung ist das Risiko geringer als bei der Investition in eine einzelne Aktie. Anleger und Anlegerinnen können abhängig von ihrer Risikobereitschaft verschiedene Arten von Fonds und unterschiedliche Anlageklassen wählen. Bereits mit geringen monatlichen Beträgen können Sparer mit einem Fondssparplan langfristig Vermögen aufbauen.

Definition: Was sind Fonds?

Definition: Was sind Fonds?

Fonds sammeln das Geld von Anlegern und investieren es an den Finanzmärkten. Eine Fondsgesellschaft legt einen Fonds auf. Das Fondsmanagement setzt die Anlagestrategie um, die der jeweilige Fonds verfolgt. Die Fonds unterscheiden sich in ihrer Anlagestrategie. Die Anleger und Anlegerinnen verfügen über Anteile an einem Fonds, mit denen sie beteiligt sind.

Das Geld der Anleger, das im Fonds gebunden ist, wird als Fondsvermögen bezeichnet. Es ist insolvenzsicher, da es getrennt vom Kapital der Fondsgesellschaft verwaltet wird. Kommt es zu einer Insolvenz der Fondsgesellschaft, verlieren die Anleger und Anlegerinnen nicht ihre Anteile. Dennoch besteht ein Risiko, denn Fonds unterliegen Kursschwankungen. Abhängig von der Anlageklasse kann das Risiko eines Totalverlusts nicht ausgeschlossen werden. Es kann aber auch zu Kurssteigerungen kommen, von denen die Anleger profitieren. Das Risiko wird durch das Prinzip der Risikostreuung minimiert.

Arten von Fonds

Arten von Fonds

Die Fondsarten werden nach unterschiedlichen Aspekten unterschieden:

Anlageklassen:

Wer in Fonds investieren möchte, muss sich für eine Anlageklasse entscheiden, die auch als Assetklasse bezeichnet wird. Dabei werden Aktienfonds, Immobilienfonds, Geldmarktfonds, Rohstofffonds, Rentenfonds und Mischfonds unterschieden. Bei einigen dieser Assetklassen gibt es noch weitere Unterteilungen. Rentenfonds investieren in Anleihen, bei denen es sich um Staatsanleihen von einem Land oder mehreren Ländern, aber auch um Unternehmensanleihen handeln kann. Mischfonds enthalten mindestens zwei verschiedene Assetklassen, zum Beispiel Aktien und Anleihen. Dachfonds sind übergeordnet und investieren selbst in Fonds.

Anlageschwerpunkte:

Ein Fonds kann innerhalb einer Anlageklasse über eine spezifische Ausrichtung verfügen, zum Beispiel auf bestimmte geografische Räume, auf bestimmte Branchen, auf Investment-Themen oder auf Marktsegmente. Typische Beispiele sind Investmentfonds auf die Branche der Biotechnologie, auf die Infrastruktur eines Landes, Ostasienfonds oder Small-Cap-Fonds mit Aktien von Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung. Auch Sachwerte sind ein Anlageschwerpunkt, beispielsweise Schiffsfonds.

Ertragsverwendung:

Nach der Ertragsverwendung wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterschieden. Ausschüttende Fonds zahlen die laufenden Erträge, zu denen Dividenden oder Zinsen gehören, an die Anleger auf deren Verrechnungskonto aus. Mitunter können die Anleger jedoch entscheiden, ob die Erträge wieder in Fondsvermögen angelegt werden sollen. Thesaurierende Fonds ermöglichen eine schnelle Kapitalbildung, da die laufenden Erträge immer wieder in Fondsanteile investiert werden und erneut Dividenden oder Zinsen bringen können.

Fondskonstruktion:

Abhängig von der Fondskonstruktion werden offene und geschlossene Fonds unterschieden. Bei offenen Fonds können Anleger jederzeit einsteigen, aber auch jederzeit wieder aussteigen, indem sie ihre Anteile verkaufen. Im Gegensatz dazu sammeln geschlossene Fonds das Geld der Anleger für einen bestimmten Zweck, beispielsweise die Errichtung eines Offshore-Windparks oder bei einem Schiffsfonds für den Bau eines Schiffs. Ist genügend Kapital für die Durchführung des Projekts zusammengekommen, wird der Investmentfonds geschlossen. Ein Einstieg ist dann nicht mehr möglich. Die Anleger können auch während der Dauer des Projekts nicht aussteigen.

Weitere Unterscheidungskriterien:

Darüber hinaus wird noch unterschieden, für wen die Fonds zugänglich sind. Publikumsfonds sind für Privatanleger zugänglich, sprechen also ein breites Publikum an. Spezialfonds sind nur für große Anleger zugänglich, beispielsweise Pensionskassen oder Versicherungsgesellschaften.

Unterschieden wird auch noch nach der Art der Anlagestrategie. Fonds können aktiv oder passiv gemanagt werden. Beim aktiven Fondsmanagement wählt ein Fondsmanager die Wertpapiere einzeln aus, mit dem Ziel, besser als der Markt zu sein. Investmentfonds werden aktiv gemanagt. Das aktive Management ist mit höheren Kosten verbunden, da der Fondsmanager für seine Tätigkeit bezahlt werden muss. Im Gegensatz dazu sind die Exchange Traded Funds, die ETFs, passiv gemanagt. Sie kommen ohne Fondsmanager aus.

ETFs als spezielle Form von Fonds

ETFs als spezielle Form von Fonds

 ETFs sind eine Alternative zu den aktiv gemanagten Investmentfonds. Sie sind kostengünstiger, da sie nicht aktiv gemanagt werden. Anders als bei den Investmentfonds fällt für den Erwerb von ETF-Anteilen kein Ausgabeaufschlag an. Die Bezeichnung Exchange Traded Funds deutet bereits darauf hin, dass ETFs börsengehandelte Fonds sind. So wie Aktien werden sie an der Börse gehandelt.

ETFs werden auch als Indexfonds bezeichnet, da sie einen Index abbilden. Sie können einen kompletten Index wie den deutschen Leitindex DAX, den US-amerikanischen Dow Jones oder den Weltaktienindex MSCI World, aber auch Teile von einem Index nachbilden. Sie enthalten Wertpapiere von den Unternehmen, die in dem Index gelistet sind. Auch bei den ETFs gibt es verschiedene Anlageklassen. Aktien sind die mit Abstand häufigste Anlageklasse, doch können Anleger und Anlegerinnen auch Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien wählen. Auch bei diesen Assetklassen wird ein Index abgebildet. ETFs entwickeln sich in ihrem Kurs parallel zum nachgebildeten Index.

Anders als Investmentfonds werden ETFs nicht über eine Bank, sondern an der Börse gehandelt. Wer investieren möchte, kann bei einem Online-Broker ein Depot und ein Verrechnungskonto eröffnen und dann die Anteile über den Online-Broker erwerben.

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Blick auf die verschiedenen Anlageklassen bei Investmentfonds

Blick auf die verschiedenen Anlageklassen bei Investmentfonds

Die Risiken und Chancen unterscheiden sich bei den Fonds abhängig von der Anlageklasse. Die Wahl der Anlageklasse ist daher immer abhängig von der Risikobereitschaft von Anlegern. Alle Fonds unterliegen Kursschwankungen, abhängig von der wirtschaftlichen Situation in einem Land, einem geografischen Raum oder einer Branche. Auch die Anlageklasse spielt eine Rolle. Bei einer hohen Inflation profitieren zum Beispiel Aktien und steigen im Kurs. Anleihen sind dann durch Kursanstiege geprägt, wenn Aktien weniger gefragt sind.

Aktienfonds:

Aktienfonds investieren vorrangig in Aktien. Dabei stehen Anlegern Aktien aus verschiedenen Branchen oder Regionen zur Auswahl. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in Unternehmen mit unterschiedlicher Größe und Marktkapitalisierung zu investieren. Da mehrere Aktien enthalten sind, wird der Anleger mit dem Erwerb der Fondsanteile zum Teilhaber an unterschiedlichen Unternehmen und ist an deren Gewinnen und Verlusten beteiligt. Einige Unternehmen zahlen an ihre Aktionäre eine Dividende, die auch an die Anleger weitergegeben wird. Steigen die Aktien im Kurs, ist das ebenfalls ein Gewinn. Wer in Aktienfonds investieren möchte, hat gute Renditechancen, sollte aber eine hohe Risikobereitschaft mitbringen. Aktienfonds unterliegen starken Schwankungen aufgrund unternehmensspezifischer Risiken.

Rentenfonds:

Rentenfonds investieren in verzinsliche Wertpapiere, bei denen es sich um Anleihen handelt. Sie haben nichts mit Renten als Altersbezüge zu tun. Die Anleihen stehen für verschiedene Länder als Staatsanleihen, aber auch als Unternehmensanleihen zur Auswahl. Sie sind eine Art Darlehen, da das Geld der Anleger für einen festgelegten Zeitraum einem Land oder Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Das Risiko ist deutlich niedriger als bei den Aktienfonds. Die Anleger erhalten am Ende der Laufzeit neben dem investierten Betrag Zinsen ausgezahlt.

Immobilienfonds:

Immobilienfonds investieren in Immobilien im In- und Ausland, vor allem in Grundstücke, Bürogebäude, Hotels oder Einkaufszentren. Häufig liegt die Mindesthaltefrist bei 24 Monaten. Anleger und Anlegerinnen müssen oft ein Jahr im Voraus ankündigen, dass sie ihre Fondsanteile verkaufen möchten. Das gilt auch für offene Immobilienfonds. Geschlossene Immobilienfonds sind durch einen längeren Anlagezeitraum gekennzeichnet. Ein Ausstieg vor dem Ende der Laufzeit ist bei dieser Geldanlage nicht möglich.

Mischfonds:

Mischfonds vereinen unterschiedliche Assetklassen wie Aktien und Anleihen, aber mitunter auch Rohstoffe und Währungen. Da in unterschiedliche Klassen investiert wird, ist bei diesen Fonds das Risiko breit gestreut. Solche Fonds eignen sich für diejenigen, die gute Gewinne erzielen, aber dennoch kein zu hohes Risiko eingehen möchten. Diese gemischten Fonds können abhängig von der Risikobereitschaft von Anlegern gewählt werden. Bei einer geringeren Risikobereitschaft überwiegen Staatsanleihen, während Aktien bei einer hohen Risikobereitschaft den Hauptanteil ausmachen.

Wie Fonds entstehen

Wie Fonds entstehen

Wer sein Vermögen in Fonds anlegen möchte, sollte darüber Bescheid wissen, wie ein Fonds entsteht. Ausschließlich Fondsgesellschaften sind dazu berechtigt, Fonds aufzulegen. Diese Fondsgesellschaften werden auch als Kapitalverwaltungsgesellschaften bezeichnet. Wird ein neuer Fonds aufgelegt, bildet das Fondskonzept die Grundlage. Es muss wichtige Angaben über Anlagestruktur, Anlagestrategie, Ertragsverwendung und weitere Aspekte enthalten.

Bevor der Fonds endgültig als Geldanlage zur Verfügung steht, durchläuft er ein Genehmigungsverfahren. Er wird von einer staatlichen Finanzaufsichtsbehörde zugelassen. In Deutschland ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Zulassung zuständig. ETFs müssen zusätzliche Anforderungen bezüglich der Börsenzulassung und des Börsenhandels erfüllen.

Wertentwicklung bei Fonds

Wertenwicklung bei Fonds

Beim Kauf von Fondsanteilen ist die Wertentwicklung ein wichtiges Entscheidungskriterium für eine Fondsanlage. Um den Wert eines Fondsanteils zu ermitteln, wird der aktuelle Wert aller im Fonds enthaltenen Wertpapiere durch die Zahl der Fondsanteile dividiert. Die Fondsgesellschaft ermittelt täglich den Anteilswert, der den Kurs des Fonds ausdrückt.

Bei den ETFs ist der Kurs abhängig von Angebot und Nachfrage. Unterschiede können sich aufgrund der Marktliquidität ergeben. In jedem Fall können sich die Werte unterschiedlich entwickeln, abhängig von wirtschaftlichen und politischen Faktoren in einem Land oder einer Region. 

Vor- und Nachteile von Fonds

Vor- und Nachteile von Fonds

Fonds sind eine langfristige Anlagemöglichkeit und bieten einige Vorteile. Wer sich für diese Art der Anlage entscheidet, sollte jedoch auch die Nachteile im Blick haben.

Vorteile:

  • weniger Risiken als bei der Investition in eine einzelne Aktie oder Anleihe

  • für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet

  • professionelles Fondmanagement kann die Gewinne zusätzlich steigern

  • Fondsvermögen gilt als Sondervermögen und geht bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft nicht in die Insolvenzmasse ein

  • bei offenen Fonds ist jederzeit ein Ausstieg möglich

  • Anleger müssen nicht ständig die Entwicklung der Geldanlage im Auge behalten

  • Nachteile:

  • Kursverluste durch Wertschwankungen sind möglich

  • Ausgabeaufschläge verringern den Ertrag

  • Erfolg des Fondmanagements ist vom Sparer nicht beeinflussbar

  • In Fonds investieren

    In Fonds investieren

    Sparer können mit einer Einmalanlage investieren und für unterschiedliche Beträge Fonds kaufen. Dafür muss der Sparer ein Depot und ein Verrechnungskonto eröffnen. Die Wertpapiere werden auf dem Depot hinterlegt. Günstig ist ein Depot bei einer Direktbank, da dort häufig keine Depotgebühren anfallen. Mitunter reicht als Verrechnungskonto das Girokonto aus.

    Eine gute Alternative zur Einmalanlage ist das Fondssparen mit einem Fondssparplan. Auch hierzu sind ein Depot und ein Verrechnungskonto notwendig. Ein Vermögen lässt sich langfristig bereits mit geringen monatlichen Beträgen aufbauen. Welcher Betrag mindestens jeden Monat eingezahlt werden muss, hängt vom gewählten Fonds und von der Bank ab.

    Nachdem das Depot eröffnet ist, wählt der Sparer den Fonds aus. Beim Fondssparen legt er zusätzlich den monatlichen Betrag fest, den er investieren möchte. Zusätzlich kann er das Sparintervall bestimmen. Neben monatlichen Einzahlungen sind mitunter auch viertel- oder halbjährliche Einzahlungen möglich.